Psychologin, Trainerin, Lerncoach, Expertin für Autismusspektrumsstörung und andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen

Autismus lt. ICD-10

Beim Autismus handelt es sich laut ICD-10 (= internationales Klassifikation von Krankheiten) um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung – tiefgreifend, weil die Störung nicht ein nur einzelne Symptome aufweist, sondern viele unterschiedliche Beeinträchtigungen und Auffälligkeiten sichtbar sein können, die viele verschieden Bereiche betreffen.


Im IDC-10 ist nachzulesen:
(http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2009/block-f80-f89.htm)

"Diese Gruppe von Störungen ist gekennzeichnet durch qualitative Abweichungen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen und Kommunikationsmustern und durch ein
eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten."


F84.0 Frühkindlicher Autismus
Diese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung ist durch eine abnorme oder beeinträchtigte Entwicklung definiert, die sich vor dem dritten Lebensjahr manifestiert. Sie ist außerdem gekennzeichnet durch ein charakteristisches Muster abnormer Funktionen in den folgenden psychopathologischen Bereichen: in der sozialen Interaktion, der Kommunikation und im eingeschränkten stereotyp repetitiven Verhalten. Neben diesen spezifischen diagnostischen Merkmalen zeigt sich häufig eine Vielzahl unspezifischer Probleme, wie Phobien, Schlaf- und
Essstörungen, Wutausbrüche und (autodestruktive) Aggression.


F84.1 Atypischer Autismus
Diese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus entweder durch das Alter bei Krankheitsbeginn oder dadurch, dass die diagnostischen Kriterien nicht in allen genannten Bereichen erfüllt werden. Diese Subkategorie sollte immer dann
verwendet werden, wenn die abnorme oder beeinträchtigte Entwicklung erst nach dem dritten Lebensjahr manifest wird und wenn nicht in allen für die Diagnose Autismus geforderten psychopathologischen Bereichen (nämlich wechselseitige soziale Interaktionen, Kommunikation
und eingeschränktes, stereotyp repetitives Verhalten) Auffälligkeiten nachweisbar sind, auch wenn charakteristische Abweichungen auf anderen Gebieten vorliegen. Atypischer Autismus tritt sehr häufig bei schwer retardierten bzw. unter einer schweren rezeptiven Störung der Sprachentwicklung leidenden Patienten auf.


F84.5 Asperger-Syndrom
Diese Störung von unsicherer nosologischer Validität ist durch dieselbe Form qualitativer Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen, wie für den Autismus typisch, charakterisiert, zusammen mit einem eingeschränkten, stereotypen, sich wiederholenden
Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Die Störung unterscheidet sich vom Autismus in erster Linie durch fehlende allgemeine Entwicklungsverzögerung bzw. den fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kognitiven Entwicklung. Die Störung geht häufig mit einer auffallenden Ungeschicklichkeit einher. Die Abweichungen tendieren stark dazu, bis in die Adoleszenz und das Erwachsenenalter zu persistieren. Gelegentlich treten psychotische Episoden im frühen Erwachsenenleben auf."



Autismusspektrumstörung lt. DSM-V:

Während es im ICD-10 und DSM-IV  verschiedene Diagnosen im Autismus-Spektrum (siehe "Autismus lt ICD-10") gibt, spricht das  DSM-5 global von Autismusspektrumsstörung, nennt spezifische Symptome und gibt an, wie viele davon vorhanden sein müssen, um die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zu stellen.

Die betroffene Person muss Probleme mit sozialer Kommunikation/ Interaktion aufweisen, sowie repetitives Verhalten oder spezielle Interessen zeigen. Die Symptome müssen bereits seit früher Kindheit bestehen.